Ein Bogen besteht stets aus einem elastischen, stabähnlichen Gegenstand, dem eigentlichen Bogen, dessen Enden durch eine Schnur, der Bogensehne, verbunden werden. Traditionelle Bögen wurden aus Holz, Horn undTiersehnen gefertigt; ein hochwertiger Kompositbogen erforderte einen aufwendigen mehrmonatigen Herstellungsprozess. Moderne Bögen bestehen meist aus Holz-/Kunststoffkomposita.
Der Bogen selbst kann in fünf Abschnitte gegliedert werden: ein meist starres Mittelstück, das als Griff für den Bogenschützen dient, zwei daran anschließende flexible Wurfarme und die beiden abschließenden Bogenenden, an denen die Bogensehne befestigt wird. Beim Einhängen der Bogensehne müssen die Wurfarme gekrümmt werden, dies sorgt für die Vorspannung des Bogens. Beim Ausziehen der Bogensehne, dem Spannen, werden die Wurfarme stärker gekrümmt und speichern Energie. Diese sorgt beim Loslassen der Sehne (des Pfeiles) für die Beschleunigung eines eingelegten Pfeils. Das Prinzip ist mit einer Sprungfeder vergleichbar.
Die zum Spannen nötige Kraft wird als Zuggewicht bezeichnet und aus historischen Gründen häufig in englischen Pfund angegeben. Das maximal mögliche Zuggewicht eines Bogens wird maßgeblich durch die Steifheit der Wurfarme vorgegeben. Es kann mehr als 100 Pfund betragen, was einer Kraft von 444 N entspricht. Für die resultierende Endgeschwindigkeit eines Pfeiles ist zusätzlich der Wirkungsgrad entscheidend, d. h. der Grad, mit dem der Bogen die gespeicherte Verformungsenergie in kinetische Energie umwandeln kann. Nicht nutzbare Energie verpufft in der nötigen Beschleunigung der Wurfarme selbst.
Die gängigste Form des Bogens ist der Rechtshandbogen. Dies bedeutet, dass der Schütze den Bogen mit der linken Hand hält und die Bogensehne mit der rechten Hand spannt. Man bezeichnet den Schützen auch als Rechtshandschützen. Bei einem Linkshandbogen bzw. Linkshandschützen kehren sich die Verhältnisse um. Die Wahl des Bogens wird aber keineswegs nur durch die Händigkeit des Schützen bestimmt, sondern auch durch dessen Augendominanz. Die Sehne mit dem Pfeil wird zu dem dominanten Auge geführt, weil dieses das Zielen übernimmt.
Bei modernen Sportbögen signalisiert ein Klicker dem Schützen das Erreichen einer speziellen Zuglänge.
Im Gegensatz zur Armbrust sind viele Bögen nicht symmetrisch gebaut. Ein Maß für den Unterschied der Wurfarme ist der Tiller. (Quelle: Wikipedia)